Wie entstehen Wohnungs-/Gebäudebrände?

Es gibt viele Ursachen für Wohnungs- und Gebäudebrände. Grundsätzlich kann zwischen Fremd- oder Selbstentzündungen von brennbaren Stoffen und Materialien unterschieden werden.

Eine der häufigsten Ursachen für Fremdentzündungen ist das Einschlafen mit Zigaretten auf Polstermöbeln oder im Bett. Weitere Brandursachen können Unachtsamkeit im Umgang mit offenem Feuer (z. B. Kerzen, beim Flambieren, Pasten- oder Spiritusbrennern) sowie Fehler in elektrischen Anlagen, Funkenflug von Nachbarbränden, Blitzeinschlag u. a. sein. Hausbrände werden manchmal auch durch Brandstiftung verursacht. Dabei werden oft die in den Fluren oder im Keller herumstehende Gegenstände angezündet. Dadurch sind häufig auch die Fluchtwege nicht mehr nutzbar, da sie durch die brennenden Gegenstände versperrt werden.

Selbstentzündung kann z. B. durch den Brennglaseffekt erfolgen, wenn gebogenes Glas von Glasscherben Sonnenlicht bündelt und dieses auf brennbares Material trifft. Eine andere Art der Selbstentzündung ist, wenn leicht entflammbares Material auf heiße Oberflächen z. B. von Leuchten gelangt. Weitere Brandursachen können Überhitzung von Elektrogeräten oder überlastete Verlängerungskabel sein. Auch eine auf dem Herd vergessene Bratpfanne oder ein Topf kann zu einem Brand führen, wenn beispielsweise das Fett bis zum Flammpunkt erhitzt wird. Ausschlaggebend für die Ausbreitung eines Brandes ist eine ausreichende Sauerstoffzufuhr und genügend brennbares Material. Die Brandentwicklung ist umso heftiger, je schlechter die Bausubstanz gegen Feuer geschützt ist.

Die Gefahren

Für viele Brände sind Unachtsamkeit und ein ungenügender Brandschutz ursächlich. Wenn Mängel bei den feuerhemmenden Baustoffen, bei den Brandmelde- und Löschanlagen wie beispielsweise Rauchmeldern und Feuerlöschern sowie bei den Fluchtwegen bestehen, ist die Gefahr, dass sich ein Feuer ausbreiten kann, groß. Dies gilt auch, wenn ein Brandschutzkonzept fehlt oder mangelhaft ist. Wenn leicht entzündliche Stoffe – auch in kleinen Mengen – im Gebäude unsachgemäß gelagert werden oder wenn Elektrogeräte defekt oder Elektroinstallationen veraltet sind, besteht ebenfalls ein erhöhtes Risiko. Häufigste Todesursache beim Wohnungsbrand ist eine Rauchvergiftung.

Bin ich betroffen?

  • Grundsätzlich besteht bei jedem Gebäude ein potenzielles Risiko.
  • Das Risiko ist abhängig von der Güte des Brandschutzes sowie der vorhandenen Menge und der Art der brennbaren Materialien (sogenannte Brandlasten).

Vorbeugende Maßnahmen:

  • Brandschutz beginnt bei der Planung des Hauses.
  • Installieren Sie Feuerlöscher und Rauchmelder und warten Sie diese regelmäßig. Achten Sie auf gültige Prüfzeichen.
  • Bewahren Sie Löschdecken an einem leicht und schnell zugänglichen Ort auf.
  • Lassen Sie prüfen, ob alte Elektroinstallationen saniert werden müssen.
  • Entrümpeln Sie Dachboden und Keller. Entfernen Sie brennbares Material aus Ecken und Dachschrägen.
  • Stellen Sie weder Möbel noch andere Gegenstände in Treppenhäuser und Flure.
  • Lassen Sie offenes Licht wie Kerzen oder Feuer nie unbeaufsichtigt.
  • Vermeiden Sie die Überlastung von Mehrfachsteckdosen. 

Verhalten bei einem Brand:

  • Löschen Sie Brände nur, wenn Sie sich dabei nicht in Gefahr begeben und die Brandentwicklung beherrschbar erscheint.
  • Löschen Sie brennende Fette oder flüssige Brennstoffe nie mit Wasser. Es können lebensgefährliche Stichflammen entstehen, die auch Einrichtungsgegenstände sowie Decken- und Wandverkleidungen in Brand setzen können. Stellen Sie die Energiequelle ab und ersticken Sie das Feuer mit einem Deckel oder einer Löschdecke.
  • Stecken Sie elektrische Geräte im Gefahrenbereich aus, bevor Sie mit dem Löschvorgang beginnen. Es besteht ansonsten die Gefahr eines Stromschlags.
  • Löschen Sie von unten nach oben und von der Seite zur Mitte.
  • Schließen Sie Fenster und Türen, um den Flammen Sauerstoff zu entziehen.
  • Verständigen Sie den Notruf der Feuerwehr (112), wenn Löschversuche scheitern.
  • Machen Sie sich bemerkbar und warnen Sie andere Menschen.
  • Halten Sie sämtliche Zugangswege zur Brandstelle frei.
  • Betreten Sie keine verqualmten Räume. Dort können sich tödliche Gase bilden.
  • Legen Sie sich flach auf den Boden, wenn es zu Rauchentwicklung in einem Raum kommt, und bewegen Sie sich kriechend auf dem Boden vorwärts.
  • Achten Sie beim Verlassen brennender Gebäude darauf, dass niemand im Gebäude bleibt.
  • Benutzen Sie keine Fahrstühle.
  • Schalten Sie Lüftungs- und Heizungsanlagen aus und sperren Sie den Gashaupthahn ab.
  • Entfernen Sie Gasflaschen aus dem Gefahrenbereich. Verhalten nach einem Brand:
  • Betreten Sie keine beschädigten Gebäude.
  • Kehren Sie erst in Ihr Zuhause zurück, wenn die Behörden die Sicherheit des Gebäudes bestätigt haben.

Informationsflyer BBK zum Verhalten bei Bränden

Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)