Wie entsteht Hagel?

Hagel ist eine Begleiterscheinung von sogenannten Superzellengewittern. Nur diese extreme Wettererscheinung, die aus mehreren Einzelgewittern, intensiven Niederschlägen und vielen Auf- und Abwinden besteht, kann Hagel hervorbringen. Regentropfen aus dem Aufwindbereich gefrieren in großen Höhen, fallen wieder nach unten und vergrößern sich durch angefrorene weitere Wassertropfen. Hagelkörner haben durchschnittlich einen Durchmesser von 0,5 bis drei Zentimeter mit einem maximalen Gewicht von 20 Gramm.

Große Hagelkörner haben einen Durchmesser von drei bis sieben Zentimeter und
ein Gewicht bis zu 160 Gramm. Extremhagelkörner haben einen Durchmesser von sieben bis zehn Zentimeter und ein Gewicht bis zu 480 Gramm. Hagel kann zu jeder Jahreszeit auftreten. Eine Häufung gibt es in den Monaten Mai bis August.

Die Gefahren

Hagel kann an Gebäuden großen Schaden anrichten. Da Hagel mit Gewitter, Sturm und Starkregen einhergeht, können weitere Schäden entstehen. Die meisten Hagelschäden entstehen unmittelbar
durch die Wucht des Aufpralls der Hagelkörner auf Dächer und Fassaden. Dabei können Risse, Dellen, das Abplatzen des Verputzes bis hin zur völligen Zerstörung des Materials die Folge sein.

Besonders gefährdet sind Fenster und Glasüberdachungen, Dachpfannen und Fassadenverkleidungen sowie Rollläden. Außerdem kann Hagel bei Entwässerungssystemen auf Dächern, insbesondere bei
Flachdächern, oder bei sonstigen Flächenentwässerungen zu Verstopfungen führen und so einen Wasserstau verursachen.

Bin ich betroffen?

Wenn meine Gebäudehülle Materialien mit einem zu geringen oder keinem Hagelwiderstand aufweist, besteht Gefahr, dass das Gebäude beschädigt wird. Grundsätzlich kann Hagel überall auftreten. Manche
Regionen sind aber deutlich häufiger betroffen als andere. Hagelzonenkarten geben Auskunft über das örtliche Gefährdungsrisiko.

Vorbeugende Maßnahmen:

  • Verwenden Sie bei Dachbedeckungen und Fassaden hagelwiderstandsfähiges Baumaterial.
  • Flachdächer mit Dichtungsbahnen können zusätzlich durch Kiesaufschüttungen oder Dachbegrünungen geschützt werden.
  • Achten Sie bei Solar- und Photovoltaik-Anlagen auf hagelsichere Produkte.
  • Auch bei Oberlichtern, Fenstern, Glas- und Kunststoffüberdachungen ist es wichtig, hagelsichere Produkte zu verwenden.
  • Lassen Sie im Zweifelsfall von einem Fachmann das Gebäude auf Hagelschutz hin überprüfen.
  • Befreien Sie Dachrinnen und Bodeneinläufe regelmäßig von Laub, damit Wasser besser abfließen kann.
  • Achten Sie auf entsprechende Entwässerungssysteme, um einen Wasserstau zu verhindern.
  • Sorgen Sie dafür, dass die Materialien der Gebäudehülle keine Beschädigungen aufweisen, die den Hagelschutz beeinträchtigen können.
  • Achten Sie auf ausreichenden Versicherungsschutz für Ihr Haus.

Verhalten vor dem Hagel:

  • Beachten Sie die Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes.
  • Schließen Sie Fenster, Türen und Dachfenster.
  • Ziehen Sie die Rollläden hoch, wenn diese keinen ausreichenden Hagelwiderstand besitzen.
  • Machen Sie die Abläufe frei von Laub und anderen Verunreinigungen, um Verstopfungen zu vermeiden.
  • Suchen Sie Schutz in Gebäuden oder im Auto.

Verhalten während des Hagels:

  • Beobachten Sie – sofern möglich – Ihre Dach- und Bodeneinläufe, um bei Wasserstau eventuell noch reagieren zu können.
  • Kontrollieren Sie die Oberlichter und Fenster, um bei Beschädigungen mögliche Folgeschäden zu vermeiden.
  • Verständigen Sie bei einem Notfall die Feuerwehr (112). Verhalten nach dem Hagel:
  • Kontrollieren Sie Ihr Gebäude und das Grundstück auf Schäden, die durch Hagel oder Wassereinbruch verursacht worden sind.
  • Halten Sie sich von beschädigten Dächern fern.
  • Beschädigte Dachpfannen können herunterfallen und Sie verletzen.

Informationsflyer BBK zum Verhalten bei Hagel

Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)