Auflösung der Löschgruppe Efferen

Im Jahre 1952 feierte die Löschgruppe Gleuel ihr 50-jähriges Bestehen. Die rege Beteiligung der Gleueler Bürger an der Jubiläumsveranstaltung war ein Beweis der Verbundenheit zwischen den Gleuelern und der Feuerwehr. Als Mitte der fünfziger Jahre der Wiederaufbau schon ziemlich fortgeschritten war, die Gemeinde aber nicht genügend Finanzmittel hatte um alle damals noch vorhandenen Löschgruppen zu motorisieren, musste der Wehrführer Bernd Wimmer eine schwere Entscheidung treffen. Es ging darum, zu entscheiden, welche Löschgruppe neben Hermülheim – überleben würde. Seitens der Gemeinde war man sich im Klaren darüber, dass der motorisierte Hermülheimer Löschzug auf jeden Fall eine weitere Hürther Löschgruppe als „Reserve” behalten sollte und das alle anderen Löschgruppen aufzulösen seien. Die Löschgruppen Knapsack sowie Berrenrath existierten zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr, sie wurden beide bereits am 01.11.1949 aufgelöst, da sich nicht genügend Freiwillige fanden.

 

Mit den noch bestehenden Löschgruppen Fischenich und Kendenich sah es zum damaligen Zeitpunkt ähnlich aus. Brandmeister Jean Forschbach konnte aus beruflichen Gründen sein Amt in der Löschgruppe Kendenich nicht mehr ausüben und es fehlte in beiden Gruppen an Nachwuchs. Somit blieben nur noch zwei sehr aktive und gute Löschgruppen zur Auswahl, nämlich Efferen und Gleuel. Bernd Wimmer war hin- und hergerissen, welchem der beiden Löschgruppen sollte er nun den „Todesstoß” geben? Die Entscheidung wurde ihm damals in sofern abgenommen, als dass der zuständige Beamte der Gemeindeverwaltung selbst in Gleuel wohnte und sich somit auch persönlich für Gleuel entschied. Dem Wehrführer blieb nun lediglich die schwere und undankbare Aufgabe, für Efferen den Auflösungsbefehl zu verkünden. Viel böses Blut wurde damals vergossen, denn die Efferener hingen natürlich mit ganzem Herzen an „ihrer Feuerwehr”. Doch es half ja nichts, wie sollte man 1956 der Efferener Bevölkerung plausibel machen, dass die Löschgruppe Efferen noch „zu Fuß” zum Einsatz rennt? Also kam es wie es ist, des einen Leid ist des anderen Freud und in Gleuel war man froh, gerettet zu sein.

Marcel Schöfer