Messgeräte für den Einsatz bei chemischen Gefahrstoffen
Wir haben die verschiedenen Hilfsmittel und Gerätschaften im Gefahrgut- oder Messeinsatz in den folgenden drei Reitern nach Thema zusammengefasst. Um die Informationen zu lesen klicke bitte auf den grauen Balken.
Erst-Informationhilfsmittel
Erst-Informationhilfsmittel
Um an der Einsatzstelle eine schnelle Erst-Information zu erhalten, ob ein Gefahrstoff vorliegt, können einfache Nachweisverfahren durchgeführt werden. Oftmals erfolgt dies mittels Farbumschlag. Es können jedoch keine stoffspezifischen Aussagen gemacht werden. Der Aufwand ist gering und geht schnell von Statten.
Auf folgende einfache Nachweisverfahren greift die Feuerwehr zurück:
pH-Wert-Indikatoren
Der pH-Wert eines Stoffes lässt sich durch Indikatorpapier oder auch Teststäbchen umgehend ermitteln, wobei diese Prüfverfahren auf Basis von Farbvergleichsskalen einen Rückschluss des pH-Wertes geben.
Öltestpapier
Öltestpapier wird für den Nachweis von Kraftstoffen oder Ölen im Boden oder auch Wasser angewendet.
Lecksuchspray
Mit Hilfe von Lecksuchspray lassen sich kleinere Undichtigkeiten an Gasleitungen oder auch an unter Druck stehenden Behältern nachweisen. Wenn diese mit dem aufgesprühten Lecksuchspray in Verbindung kommen, zeigt sich an der Leckage eine Blasenbildung.
Wassernachweispaste
Unter Zuhilfenahme von Wassernachweispaste lässt sich das Vorhandensein von Wasser unter einer Kraftstoff- oder Ölschicht überprüfen. Die Paste wird auf einem Stab verstrichen und dann in das zu prüfenden Medium gehalten. Kommt die Nachweispaste dabei mit Wasser in Berührung, erfolgt ein Farbwechsel der Paste.
Messgeräte
Messgeräte
Um einsatztaktisch die richtigen Maßnahmen ergreifen zu können, ist es notwendig weitere Informationen über den Gefahrstoff einzuholen. Hierbei helfen Nachschlagewerke, aber einen sehr wichtigen Bestandteile stellen Messgeräte dar. Hierdurch lassen sich Erkenntnisse über das Vorhandensein eines Gefahrstoffes einholen bzw. um welche Art eines Gefahrstoffes es sich handelt, sofern dieser bei Eintreffen der Feuerwehr noch nicht genau bekannt ist. Mit Hilfe der Messgeräte lassen sich Konzentrationen ermitteln: dies sowohl an der Einsatzstelle als auch an festgelegten Punkten in der Umgebung des Schadensereignisses. Hierdurch können Maßnahmen ergriffen werden, um die Gefahr abzuwenden, um die eigenen Kräfte zu schützen, aber auch um die Bevölkerung unter Umständen zu warnen.
Bei diesen Nachweisverfahren handelt es sich um folgende Messgeräte:
Prüfröhrchen
Die Prüfröhrchen sind ein gängiges Messverfahren, um bei einem Einsatz gasförmige Schadstoffe in der Luft zu messen. Für die Messungen werden eine Pumpe mit einem Volumendurchfluss von 50-100 ml je Hub und die dazu gehörigen Prüfröhrchen benötigt. Die Substanz in dem Prüfröhrchen verfärbt sich, sofern der Gefahrstoff gemessen wird. Es lassen sich dabei Stoffgruppen, aber auch einzelne Stoffe überprüfen. Direkt an der Einsatzstelle oder an Messpunkten in der Umgebung können die Messungen vorgenommen werden und geben sofort einen Überblick über das Vorhandensein des Gefahrstoffes und in welcher Konzentration dieser an dem Messpunkt vorliegt.
Spezielle Prüfröhrchen erlauben auch das Messen von Gefahrstoffen in Flüssigkeiten. Hierzu wird das Medium in einem Gefäß isoliert und das Prüfröhrchen hineingestellt. Hierbei ist die Zeitvorgabe des Herstellers zu beachten. Liegt ein Gefahrstoff in dem flüssigen Medium vor, verfärbt sich die Substanz des Prüfröhrchens.
Explosionsgrenzen-Warngeräte
Im Einsatz kann es durch explosionsfähige Stoffe zu einem erhöhten Risiko für die Einsatzkräfte und die Einsatzsituation kommen. Daher gibt es Warngeräte, die explosionsfähige Gas/Dampf-Luftgemische detektieren können. Diese Ex-Warner verfügen über verschiedene Sensortechniken und Kalibrierungsmöglichkeiten und weisen unterschiedliche Empfindlichkeiten auf. Dabei wird die “Untere Explosionsgrenze” (UEG) gemessen; wichtig dabei ist aber auch die gleichzeitige Messung des vorhandenen Sauerstoffgehaltes, um eine adäquate Beurteilung der Umgebungsluft vornehmen zu können.
Elektrochemische Messgeräte
Des Weiteren gibt es Messgeräte, die über Sensoren permanent die Umgebungsluft einsaugen und diese messen. Dabei en die Sensoren insbesondere solche Gefahrstoffe aus, die häufig im Einsatz vorhanden sind, wie z.B. Ammoniak, Ozon, Chlor, Kohlenstoffmonoxid. Gleichzeitig kann mit diesen Messgeräten auch ein möglicher Sauerstoffmangel oder –überschuss nachgewiesen werden. Gefahrstoffe, die häufig in der Umgebungsluft im Einsatz nachgewiesen werden, können mit Hilfe von elektrochemischen Sensoren in Kombinationsgeräten messen, die mit mehreren unterschiedlichen Sensoren ausgestattet sind.
Photoionisationsdetektoren
Photoionisationsdetektoren (PID) sind Geräte zum Spüren und Messen von Gefahrstoffen, wobei diese Geräte kontinuierlich messen und die Ergebnisse direkt anzeigen. Hauptsächlich lassen sich hiermit organische Gase und Dämpfe detektieren. Durch die mitlaufende Messung und sofortige Anzeige der Daten lässt sich umgehend eine Tendenzaussage über die Höhe der Konzentration des Gefahrstoffes in der Luft treffen, sofern sich der vorliegende Gefahrstoff aufgrund des Funktionsprinzips nachweisen lässt. PID´s geben die Summe aller gemessenen (organischen) Gefahrstoffe an; bei bekannten Einzelstoffen sind teilweise auch Konzentrationsgrößenordnungen bestimmbar. Durch die Messung ist jedoch kein Rückschluss auf die Art des Gefahrstoffes möglich, dieser muss den Einsatzkräften bekannt sein. Das Gerät wird optimalerweise zur Leckagesuche eingesetzt.
Gefahrgutpumpen
Gefahrgutpumpen
Da es im Einsatz mit Gefahrgut zu Situationen kommen kann, wo ein flüssiges Medium aus einem z.B. leck geschlagenen Behälter in ein dichtes Behältnis gefördert werden muss, benutzt die Feuerwehr diverse Arten von Umfüllpumpen.
Handmembranpumpe
Die Handmembranpumpe wird mit einem auf die Pumpe gesteckten Hebel betätigt. Durch das bewegen des Hebels wird die Membrane angehoben und abgesenkt. Damit diese Bewegung einen adäquaten Förderstrom erzeugt sind strömungsbezogene Ventile verbaut. Auf der Saugseite öffnen diese durch das Ansaugen des Medium und das Ventil auf der Auslassseite schließt. Dies geschieht bei der Aufwärtsbewegung der Membran. Beim Senken der Membran wird das Medium aus der Pumpe gefördert. Einlass geschlossen – Auslass geöffnet.
Technische Daten:
Leistung | 3,5 Liter/Hub ~100 Liter/min |
Gewicht | X kg |
Verlastet auf | GWG-2 |
Elro Schlauchpumpe
Diese Gefahrgutumfüllpumpe der Firma Elro ist eine elektrisch angetriebene Pumpe. Aufgrund ihres Funktionsprinzips können auch hoch viskose Stoffe oder mit Feststoffen verunreinigte Flüssigkeiten gefördert werden. Durch einem im Inneren drehenden Rotor wird das Medium durch einen Schlauch befördert. Vorteil dieser Pumpe ist, dass geförderte Medium kann auch eine höhere Viskosität haben.
Technische Daten:
Leistung | 150 – 300 Liter/min |
Nennförderdruck | 2 Bar |
Gewicht | 98 kg |
Verlastet auf | GWG-2 |